東京に来て9ヶ月が経ちました 

Nada Nowak

(日本語訳はドイツ語原文の後にあります。)

Ich bin jetzt seit fast genau 9 Monaten in Tokio und meine zwei Austauschsemester sind somit bald zu Ende. Ich habe eine Menge sehr unterschiedliche Eindrücke in der letzten Zeit gewonnen, die sich natürlich nicht auf so kurzem Raum zusammenfassen lassen. 

Was mir besonders positiv aufgefallen ist,vor allem weil ich auch gerne zur späteren Stunde unterwegs bin, ist die Sicherheit.Ich habe in den letzten Monaten nicht ein einziges Mal ein unangenehmes Erlebnis in dieser Hinsicht gehabt, man kann hier rund um die Uhr auf den Straßen herumlaufen, ohne sich fürchten zu müssen.Die meisten Japaner sind sehr höflich und zeigen ein oft angenehmes Desinteresse.

Nur Roppongi sollte man meiden, wenn man wie ich, nicht von allen Seiten angesprochen und in Bars/oder Clubs gezerrt werden möchte. Ich möchte in diesem Sinne ungern Vorurteile und Klischees bestärken, aber es ist leider wahr, dass die Ausländer die in Roppongi auf der Straße arbeiten um einiges aufdringlicher werden können als die japanischen Mitmenschen. 

Ebenfalls sehr angenehm sind hier die Servicekräfte, die bisher fast immer (in 9 Monaten trifft man auch mal auf Ausnahmen) sehr hilfsbereit waren und sich bei Problemen (wie z.B im convenience store/konbini Konzerttickets am Automaten kaufen) sehr viel Zeit für einen genommen haben. Man kann sich also ziemlich dumm anstellen ohne damit konfrontiert zu werden, weil (Vorsicht Klischee!) es hier nicht üblich ist sich sichtbar aufzuregen, oder zu zeigen, dass man genervt ist. An den Kassen wird sehr schnell gearbeitet und die Tüten werden einem fast immer gepackt.

Was in dem Zusammenhang noch erwähnt werden muss: 24h Stunden geöffnete Supermärkte, auch Samstags und Sonntags sind ein Luxus den ich in Deutschland vermissen werde! ;D 

Wenn man mal raus will aus Tokio gibt es schon ziemlich nahe Reiseziele wie Hakone und Kamakura, wo man schöne und beeindruckende Landschaften betrachten kann. Ich rate trotzdem sich lieber alleine auf den Weg zu machen als das Touristenprogramm abzuarbeiten, die Sehenswürdigkeiten sind fast immer überlaufen mit Menschenmassen, was ziemlich anstrengend sein kann und wo es schwerfällt sich auf die Schönheit der Tempel etc. zu konzentrieren. Klar will man es mal gesehen haben, also hin, aber versuchen nicht seine Reise alleine darauf auszurichten, ist meine Empfehlung. Die schönsten Plätze habe ich bisher gefunden, wenn ich mich von den Touristenrouten entfernt habe. 

Es gibt natürlich immer auch einige negative Eindrücke wenn zwei verschiedene Kulturen aufeinandertreffen. Das mögen jetzt zum größten Teil unbedeutend kleine Dinge sein, aber in ständiger Wiederholung hinterlassen sie schon auch einen dauerhaften Eindruck, zumindest für mich. 

Zuallererst: Leider sind viele Klischees wahr. Jetzt natürlich nicht der Unsinn der von einigen Privatsendern und vielen massenmedialen Formaten produziert wird, aber wenn man wie ich Japanologie studiert, ist man schon ein bisschen enttäuscht, dass vor allem beim Thema zwischenmenschliche Kommunikation und Freundschaft zwei verschiedene Kulturen aufeinandertreffen. Ich wollte es nicht glauben ! 😀

Natürlich trifft das nicht auf alle zu und ich habe hier auch tolle japanische Freunde mit denen ich mich gut verstehe, ohne das Gefühl zu haben ich müsste mich verstellen, aber es hat lange gedauert diese zu finden. Das liegt vielleicht daran, dass ich sehr direkt und offen bin und das auch von meinen Freunden erwarte, das ist im japanischen Kulturraum eher unhöflich bzw. unangebracht. Wenn man sich kennenlernt ist man zuerst sehr zurückhaltend und es dauert auch meistens länger bis man wirklich private Themen ansprechen kann. Also viel Smalltalk, viel zusammen erleben, möglichst nicht schlecht gelaunt sein, oder es nicht zeigen und dann kann es auch klappen.

Weitere Probleme sind natürlich  die Sprachbarriere, und das viele hier viel Kraft und Zeit in Arbeit oder Studium stecken. Es gestaltet sich manchmal schwierig gemeinsame Termine zu finden. Da macht wahrscheinlich jeder je nach Typ Mensch auch positivere Erfahrungen, aber es ist schon so, dass wahrscheinlich auch wegen den oben genannten Gründen die Ausländer hier viel unter sich bleiben.

Natürlich gibt es viele Japaner die gerne Ausländer kennenlernen wollen, was natürlich super praktisch ist, wenn man Kontakte schließen will. Das liegt vielleicht nur an mir, aber ich fühle mich dann schon auch oft auf meine Nationalität reduziert. Man beginnt sich selbst als besonders bzw. anders wahrzunehmen, was nicht unbedingt eine positive Erfahrung ist, denke ich. Aber auch das mag jeder anders sehen. Jedenfalls wird mir sehr oft nach dem ich mich z.B im Supermarkt ausschließlich auf japanisch mit dem Personal unterhalte am Ende noch ein „Thank You“ hinterhergerufen. Ich denke solche Kleinigkeiten stören vor allem Menschen die sich bereits als Teil dieser Gesellschaft fühlen, oder hier aufgewachsen sind und trotzdem wegen ihrem Aussehen immer noch wie Außenseiter behandelt werden bzw. für Amerikaner gehalten werden. 

So zu den vollen Bahnen während der Rush Hour muss ich wahrscheinlich nichts mehr sagen, darüber hat sich bestimmt jeder informiert der vor hat nach Japan zu kommen, oder jeder erlebt der schon hier war. Die sind natürlich nicht immer so voll, aber wenn dann richtig ! 😀 Zwar eine geordnete Fülle und sehr ruhig, aber beim rein-quetschen und raus-quetschen geht es auch schon mal etwas brutaler zu. Auf jeden Fall sehr vorbildliche Pünktlichkeit der Züge, auch das werde ich vermissen. Was ich etwas anstrengend finde, aber da bin ich wahrscheinlich durch Berlin verwöhnt, ist dass man nicht rund um die Uhr nach Hause kommt mit den Bahnen. Ab 12-1 ist absoluter Stopp und erst um 4-5 (je nach Linie) geht es wieder los, also muss man sich immer entscheiden, entweder jetzt nach Hause, oder Nacht durch. Taxis kann man sich hier nur schwer leisten. 

So das alles war jetzt nur ein ganz kleiner Teil der Eindrücke die ich gemacht habe. Ich denke ich habe hier viel dazu gelernt, auch gerade weil mir nicht alles so gut gefällt. Ich habe hier viel mehr über mich selbst und meine Kultur reflektieren können und hatte auch viele schöne Erlebnisse. Ich freue mich auf zu Hause, aber werde sicher noch mal wiederkommen, weil mir vieles hier auch ans Herz gewachsen ist. Aber einmal dauerhaft hier zu leben kann ich mir bisher noch nicht vorstellen.

 

東京に来てからちょうど9か月が経ちました。もうすぐ2学期間の留学生活も終わります。留学生活では、ここではまとめ切れないような、とても様々な印象を得ました。

特に夜出歩くことの多い私にポジティブに映ったのは、安全ということです。この数か月、一度たりとも嫌な思いをしたことはありませんでした。ここでは、どの時間帯でも、怖い思いをせず、歩き回ることができます。

ただ、六本木だけは、あちこちから客引きに声をかけられるので、避けたほうがいいです。偏見を拡散したくはありませんが、やはり六本木の道端で働いている外国人は、日本人よりもしつこいですから。

それから、サービスもとても良いです。今までほとんどの場合は(9か月もいると例外的な経験もありましたが)とても親切な対応で、問題があると時間をかけて丁寧に教えてくれます。(例えば、コンビニでコンサートチケットを自動販売機で買うときなど。)だから、かなり馬鹿な振りをしても、それを咎められることはありません。というのも(偏見にご注意!)ここでは、見るからに興奮したり、いらだっていることを見せるということは、良しとしないからです。キャッシャーでは素早く仕事がこなされ、袋詰めもしてくれます。このことに関連して言っておきたいのは、24時間営業のスーパーについてです。しかも土日も営業しているという、この贅沢は、ドイツでも恋しくなると思います!

東京から一歩外へ出ると、すぐに箱根や鎌倉というような、景色を堪能できる観光地があります。とは言え、観光地巡りに時間を費やすよりは、個人で行動することをお勧めします。観光名所は観光客でごった返していて、とても大変だし、お寺の素晴らしさに集中することも難しく感じるからです。ただ、一度は見てみたいから、行くのはいいのですが、それだけに旅行を費やすのはもったいないと思います。私の経験からいうと、一番素敵な場所というのは、いつも観光ルートから離れたところにありました。

二つの違う文化がぶつかれば、もちろんいつもネガティブな印象というのはあります。それは、あまり意味のない小さいことかもしれませんが、何度か繰り返すとやはり後を引く印象を残します。少なくとも私にとってはそうでした。

まず最初に、一般に言われていることは残念ながら全て本当でした。いくつかの民放で放送されるような馬鹿げたものやマスメディアで作り上げられたようなことは置いておいて、私のように日本学を学ぶ者にとっては、特に対人コミュニケーションや友情といったテーマで二つの文化がぶつかってしまうというのは、少し残念です。

もちろん全ての人に該当するわけではありませんし、私もここで素晴らしい日本人の友達と出会いました。彼らといると、相手に合わせなくても分かり合える気持ちがします。ただ、そういう友達を作るのには時間がとてもかかりました。たぶんそれは、私がダイレクトでオープンな性格なことと、それを友達にも求めるということにあるのかもしれません。日本の文化においてそれは、どちらかというと、失礼にあたったり不適切に捉えられます。誰かに知り合うと最初はとても控えめで、大体プライベートなことを話すまで長くかかります。小さなスモールトークを沢山して、一緒に過ごす時間を沢山持ち、あまり機嫌を悪くせず、もしくはそれを見せずにいれば、友達もすぐに作れるかもしれません。

更なる問題は、もちろん言葉の壁と、多くの人が労力と時間を仕事や勉学に費やすということです。そのことで、お互いに空いている時間を見つけるのが難しくもなります。このことについては、おおかた多くの人が良い経験をしていると思いますが、このことで外国人が外国人同士で固まってしまう理由にもなっています。
もちろん外国人と知り合いになりたい日本人も沢山います。それは日本人の友達を探している人には利点となります。でも、これは私の性格なのかもしれませんが、そうすると自分が国籍だけで判断されているような気持ちになります。
また、例えばスーパーで店員さんと日本語で会話をしていると、最後に「サンキュー」と言われます。
こうした小さい事でも、特に日本社会の一員だと感じている、もしくは、ここで育った外国人は、外見のせいで未だアウトサイダーとして扱われたり、アメリカ人だと思われたりすることに辟易しているのではないでしょうか。

ラッシュアワーの満員電車については、たぶんもう何も言う必要はないでしょう。日本へ行こうと思っている人は、もう聞いたことでしょうし、ここに来た人はもう経験したことでしょう。電車はいつもそこまで混んでいる訳ではありませんが、混むとすごいことになります。すごく混んでいても秩序があって、とても静かですが、乗り降りの際には、かなり強引に押しつぶされます。

とても模範的なのは電車の発着時間の正確さです。このこともきっとドイツで恋しく思うでしょう。ただ、私が面倒だと思うのは、たぶんこれは私がベルリンで当たり前にできていたのでそう感じるのだと思うのですが、どの時間帯でも家に帰れる、というのができないことです。12-1時に終電で、4-5時に(路線によりますが)運行再開となるので、家に帰るか、オールナイトか、二者択一になります。タクシーで帰るのはここではとても高くつくからです。

以上が私の持った様々な印象の内の小さな一部の紹介となります。
日本で私は多くのことを学ぶことができたと思います。それは、全てが自分の思い通りにいったわけではなかったからだと思います。私はここで何よりも自分自身と自分の文化を省みることができました。また、多くの素敵な経験をしました。故郷に帰るのは楽しみですが、絶対にまた日本には戻ってくると思います。なぜなら、ここには大好きなったことも沢山あるからです。
とは言っても、まだ今の所、長期間ずっと日本で暮らすことは想像できません。

Nada Foto