ハーフタイム:東京での学び

Hanna Kasperidus

(deutscher Text steht unten)

私が日本の大都会に来てから既に半年弱が過ぎたことにはビックリです。初めは時間の進みがとてもゆっくりであると感じていました。外国で生活して外国語でコミュニケーションをとっていると、毎日、新しい人に出会い、ワクワクする体験があり、多くを学び、そして小さな私のチャレンジが日常の中で多々ありました。しかし、そんな中でいつのまにか外国生活のハーフタイムにさしかかっているのです。五か月の中で色々と経験してきたことについて、深呼吸をして周りを見渡し、思い返してみたいと思います。

私は大阪のホストファミリーの下で一度日本に来ていたので、今回は二度目の滞在となります。そして今は東京・祖師谷にある上智の国際交流会館で楽しい勉強生活を送っています。大阪と東京の違いはすぐに明確になりました。それが電車でした。東京の電車は他のどこにも無いくらい本当に混んでいました。小田急線での初日の朝の「冒険」はとても刺激的でしたが、その後はすぐに骨の折れる大変なものになりました。いずれにしても座席に座る巧みさというものは日本に来て理解したことです。

他方で、知恵を絞って考えだされたこの電車システムのおかげで、多くの人の往来が可能になっていることはすごいことだと思っています。東京のどんな場所でも短時間のうちに着いてしまう。そうであるからこそ、1000万人を超える大都会・東京での各種イベント、様々な名所、そして諸々のアクティビティの盛りだくさんが人々に開かれたものであるのでしょう。私は、お店、食事、文化、スポーツの何であれ、ここ東京で毎日新しく発見できる事がうれしいです。私がある場所について沢山知れたと考えている内に、また次の冒険がすぐ近くまでやってきているのです。

大学での勉強生活について、―ブログを読んでいる方々は既に上智における日本語の集中講座と日本語の通常の講座の間で選択をされているかもしれませんが―、私は集中講座に注力して費やさねばならない時間を考慮して、通常の講座をとることにしました。私個人としては、この選択を通じて他学部の多くの授業もとることができているので、とても満足しています。中でも国際教養学部の授業はテーマが多岐にわたる一方、先生たちの熱がこもったものばかりで、納得のいくものでした。また、外国語学部ドイツ語学科の日本人とドイツ人の共学の授業もとても楽しい時間でした。これと関連してドイツ語学科で、学生同伴の実習を柔軟に行いつつ、外国語としてのドイツ語教育を認識させて頂けたことは本当にありがたかったです。

何かのクラブないしサークルに加わることは日本の学生とコンタクトをとるために役立つと思いますが、上智大学はそのチャンスをたくさん提供してくれています。春学期が始まったタイミングでは、サークルやクラブの見本市ともいえるものが開かれていたので、どんなサークルないしはクラブに入るのかについて見通しがつけやすかったです。そこでサークルやクラブについての情報を入手して、直接問い合わせてみることが得策なのかもしれません。

学外でのもっとローカルなレベルでのコンタクトについては、私の体験談として、そんなに簡単でないと思ったことがしばしばありました。ただ、この点はおそらく良くある話であって、時間の問題なのではとも思っています。出会って数週間の人と深い話を日本語でするのは難しいかもしれません。ですが、もし様々な人に対してオープンで、英語でおしゃべりすることも厭わなければ、時間をかけて素晴らしい交友関係を作ることができるはずです。「ドイツから来たの?ビール、ソーセージ、車だね!」といった表面的な会話の数々に落胆することなく、適切な機会・場所・人を探すことに専心することが最も重要だと考えています。

他に私がアドバイスできそうなことは、常日頃から目を開いて耳を澄ます、ということです。大学を中心に沢山のイベント、仕事、出会いがありますが、それ以外にも退屈させないことが沢山あります。学ぶことは重要ですが、日本での滞在を特別なものにするのは、様々な顔をもった東京という街で暮らすことにあると考えています。その中には相撲も含まれます。相撲は本当に見る価値のある私のおススメです。

カスペリドゥス・ハナ, MA(トリア大学・日本学専攻)

 

Halbzeitpause: Studieren in Tokyo

Kaum zu glauben, dass bereits ein knappes halbes Jahr vergangen ist, seit meine Fußsohlen auf dem Boden von Japans größter Metropole angekommen sind. Zu Beginn des Auslandsjahres schien die Zeit überhaupt nicht vergehen zu wollen: Jeden Tag neue Gesichter, spannende Erlebnisse, viel zu lernen und all die kleinen Herausforderungen, die der Alltag so zu bieten hat, wenn man in einem fremden Land lebt und in einer Fremdsprache kommuniziert. Doch ehe man sich versieht, ist man schon in der Halbzeitpause angekommen. Zeit, um einmal durchzuatmen, sich umzudrehen und zurückzuschauen auf den Berg an neuen Erfahrungen, den man in fünf Monaten angehäuft hat.

Ich bin zum zweiten Mal in Japan, nach meinem ersten Auslandsjahr in Osaka bei einer Gastfamilie habe ich beschlossen, noch eine Nummer größer zu wagen. Deshalb genieße ich zurzeit das Studierendenleben im Sophia Soshigaya International House. Im Unterschied zu Osaka wird schnell ersichtlich, dass die Züge in Tokyo wesentlich voller, um nicht zu sagen vollgestopfter sind, als anderswo. Das morgendliche Abenteuer in der Odakyu-Linie war in den ersten Tagen ziemlich aufregend, wurde danach aber schnell anstrengend. Es ist halt doch was Feines, einen Sitzplatz zu haben, ist die Erkenntnis, zu der ich gekommen bin.

Auf der anderen Seite ist die Mobilität, die diese Stadt dank des ausgeklügelten Bahnsystems zu bieten hat, an sich eine Wahnsinnssache. Jeder Ort der Stadt ist binnen kurzer Zeit erreichbar. Damit offenbart sich einem die ganze Fülle von Aktivitäten, Sehenswürdigkeiten und Events einer 10 Millionen-Einwohner-Metropole. Ich freue mich jeden Tag über neue Entdeckungen, die man hier machen kann, egal ob Läden, Essen, Kultur oder Sport. Gerade, wenn ich denke, dass ich einen Ort zu genüge kennengelernt habe, ruft schon das nächste Abenteuer von der Nachbarschaft gleich um die Ecke.

Aber nun zum Studierendenalltag an der Universität: Vielleicht mag der kundige Blog-Lesende bereits von der Auswahl zwischen dem Intensivkurs Japanisch und dem normalen Japanischsprachkurs an der Sophia Universität gehört haben. Ich, für meinen Teil, habe mich für den normalen Unterricht entschieden, da der Intensivkurs extrem zeitaufwendig zu sein scheint. Über diese Entscheidung bin ich auch sehr froh, da ich dadurch umso mehr in den Genuss des Unterrichts der anderen Fakultäten gekommen bin. Insbesondere die Kurse der Faculty of Liberal Arts haben mit ihren engagierten Dozierenden und einer breiten Auswahl an Themen überzeugt, aber auch die Kurse des Department of German Studies machen durch den Austausch mit japanischen Deutsch-Studierenden sehr viel Spaß. Sehr dankbar bin ich in diesem Zusammenhang über die Einblicke in das Gebiet Deutsch als Fremdsprache, die ich in dem Department of German Studies im Zuge eines flexiblen studienbegleitenden Praktikums machen durfte.

Für den Kontakt mit den japanischen Studierenden ist es hilfreich, sich einem Club oder einem Circle anzuschließen. Davon bietet die Sophia Universität mehr als genug. Da das akademische Jahr hier allerdings mit dem Sommersemester beginnt, war die Auswahl der Clubs und Circle, die sich auf einer kleinen Messe vorgestellt haben, eher überschaubar. Es ist daher wahrscheinlich ratsam, sich selbst über das Angebot zu informieren und die Circle/Clubs in Eigeninitiative anzuschreiben.

Was darüber hinaus den Kontakt mit Einheimischen angeht, habe ich gemischte Erfahrungen gemacht. Nicht selten ist wohl die Ansicht, dass es unter Umständen schwierig ist, Locals kennen zu lernen und Freundschaften zu schließen. Das ist, denke ich, in Teilen wahr, aber vor allem Typ-Sache und eine Frage der Zeit: Natürlich kann es einem schwer fallen, auf Japanisch tiefgehende Gespräche zu führen mit Leuten, die man erst seit ein paar Wochen kennt. Aber wenn man offen für verschiedene Menschen ist, auch gerne auf Englisch quatscht und den Sachen etwas Zeit gibt, kann man wunderbare Bekanntschaften schließen. Am besten nicht entmutigen lassen von den vielen oberflächlichen Gesprächen a la „Oh, du kommst aus Deutschland? Bier, Würste und Autos!!“ und auf die richtigen Gelegenheiten und Leute konzentrieren.

Ansonsten kann ich nur raten, die Augen und Ohren immer offen zu halten: Es gibt so viele Events, Jobs und Treffen rund um die Universität, aber auch außerhalb davon, dass es einem gar nicht langweilig werden kann. Lernen ist natürlich auch wichtig, aber was diesen Aufenthalt wirklich besonders macht, ist das Leben in dieser Stadt, mit all seinen Facetten. Und Sumo. Unbedingt Sumo anschauen, es lohnt sich.

Hanna Kasperidus, Universität Trier, MA Japanologie

ブログ用(2019)